Schatz-Truhe „Rebberg Bronschhofen“ vorerst gerettet Dienstag, (31. August 2010)

Der Erhalt des heutigen Rebberges, eine naturnahe Bewirtschaftung so­wie der Erhalt der natürlichen Artenvielfalt sind für die Rebbergfreunde die obersten Ziele. In diesem Zusammenhang ist es ihnen ein Anliegen, die Bevölkerung über den Stand des Verfahrens der Ortsplanung in Bronsch­hofen zu orientieren. Die ursprüngliche Absicht des Gemeinderates geht von einer Teileinzonung zweier Parzellen des Rebbergs in die Bauzone entlang dem Höhenweg in unmittelbarer Nachbarschaft der historischen Trotte aus. Diese Bauzone scheint fürs Erste vom Tisch. Darüber hinaus suchen die Rebbergfreunde für ihren künftigen politischen Einsatz zum Erhalt des gesam­ten – heute bestehenden Rebberges – weitere Freunde und Mitkämpfer.

Zu Beginn dieses Jahres wurde der revidierte Zonenplan während 30 Tagen öffent­lich aufgelegt. Gegen die revidierte Ortsplanung sind zahlreiche Einsprachen eingegangen, darunter viele, die sich gegen die nicht nachvollziehbare Zuweisung von Teilen des bestehenden Rebberges aus der Landwirtschaftszone ins Baugebiet (Wohnzone W2) wenden. Ende Mai fand eine Einspracheverhandlung statt.

Zwischenstand Einspracheverfahren

Die Einsprecher bemängeln die Ausdehnung der Wohnzone in einem land­schaftlich sensiblen Gebiet. Blenden wir kurz zurück. Obschon der Gemeinderat vorgibt, den Rebberg mitsamt seiner Umgebung und der ortsbildgeschützten Trotte zu erhalten, hat er auf Betreiben des Eigentümers die Parzellen Nr. 899 und 2467 zur Überbauung vorgesehen. Diese Einzonung stellt einen Widerspruch zur stets verkündeten Zielsetzung des Gemeinderates dar. Offensichtlich ist er dem Druck des Eigentümers – welcher mit der Beseitigung der Reben drohte – um die Aufnahme seiner Grundstücke in die Bauzone zu erwirken, erlegen. Der übrige Rebberg sowie das steil abfallende Land mit dem sensiblen Trockenstandort oberhalb des bestehenden Rebberges wird im Rahmen der Schutzverordnung als Landschaftsschutzgebiet Kulturgut Rebberg unter Schutz gestellt. Das Gebiet soll als Zeugnis der kulturhistorischen Bedeutung des Rebbaus zusammen mit dem Kulturobjekt Trotte in seinem Charakter für künftige Generationen bewahrt werden.

Der Gemeinderat hat anlässlich der Einspracheverhandlung zugesichert, die Sache nochmals zu prüfen und den diversen Einsprechern in einem Schreiben anfangs Juli mitgeteilt, dass er auf die vorgesehene Bauzone der Rebberg-Parzellen Nr. 899 und 2467 im Rahmen der laufenden Ortsplanung vorerst verzichten will. Wie der Gemeindepräsident namens des Gemeinderates schreibt, verbleiben die beiden Parzellen unverändert in der Landwirtschaftszone. Dieser beschlossene Verzicht habe eine Neuauflage des Zonenplans zur Folge. Über den Zeitpunkt, wann die Neuauflage erfolgen soll, enthält das Informationsschreiben des Gemeinderates jedoch keine Angaben.


Erster Erfolg der Rebbergfreunde

Für die Rebbergfreunde ist die Tatsache – die Belassung des Rebberges in der Landwirtschaftszone – ein erster bedeutender Erfolg. Dieser Meilenstein ist für die Rebbergfreunde nur dank der Unterstützung einer Vielzahl von Freunden und weiterer interessierter Kreise möglich geworden. Die Rebbergfreunde dan­ken allen Personen für die grosse Unterstützung. Sie zweifeln jedoch an der Nachhaltigkeit des gemeinderätlichen Entscheides. So fügt dieser in seinem Schreiben an die Einsprecher an, dass die Grundstücke im Richtplan als mögliches Siedlungsgebiet erhalten bleiben sollen. Für eine spätere Baueinzonung dieses Teils des Rebberges bedürfe es eines Teilzonenplanes. Weshalb der Gemeinderat weiterhin an der unsinnigen Belassung im Richtplan festhalten will, bleibt schleierhaft. Ein solches Vorgehen steht für die Rebbergfreunde im Widerspruch zur Schutzverordnung und zu den öffentlichen Interessen der Bevölkerung am Erhalt des heutigen Rebberges so­wie der Aufnahme als Landschaftsschutzgebiet Kulturgut Rebbau als Ganzes.

Oberstes Ziel: Erhalt des Rebberges

Die Rebbergfreunde haben sich zum Ziel gesetzt, den heute bestehenden und landschaftlich einmaligen Rebberg im Burgstall mit der über 350-jährigen Trotte und dem umgebenden Naher­holungsgebiet vor einer weiteren Überbauung zu bewahren. Sollte der Gemeinderat weiterhin daran festhalten, den bestehenden Rebberg preiszugeben, werden die Rebbergfreunde und erweiterte Kreise alle erforderlichen Massnahmen dagegen ergreifen, sofern notwendig eine Initiative lancieren oder das Referendum starten. Sie setzen sich mit allen Kräften für den Erhalt der Schatz-Truhe „Rebberg Bronschhofen“ ein und bitten die Bevölkerung weiterhin um zahlreiche Unterstützung. Unter www.rebbergfreunde.ch kann sich die Bevölkerung nicht nur informieren, sondern auch abstimmen und ihre Meinung hinterlassen.

Anlass im Bronschhofer Rebberg am Burgstall für Jung und Alt

Die Rebbergfreunde veranstalten am Sonntag, den 19. September 2010, 11.00 – 14.00 h, eine Besichtigung von Trotte und Rebberg Bronschhofen und laden hierzu die Bevölkerung von Bronschhofen und Wil herzlich ein. Spazieren Sie vorbei, degustieren Sie den feinen Wein aus dem dorfeigenen Rebberg und machen Sie sich selbst ein Bild von der Schönheit und der Erhaltenswürdigkeit dieses Schatzes unserer Region an der Grenze der – beiden fusionswilligen – Gemein­den Bronschhofen und Wil. Für Kinder (und erwachsene Künstler) wird ein grosser Mal-Wettbewerb mit tollen Preisen durchgeführt. Nutzen Sie diese Gele­genheit und lernen Sie zudem interessante Menschen kennen.

Rebbergfreunde Bronschhofen-Wil, www.rebbergfreunde.ch

Rebbergfreunde Bronschhofen-Wil

Postfach

9552 Bronschhofen

rebbergfreunde@gmail.com

Bronschofen, 30. August 2010